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Kathy und Mathias in Love. Die Traumhochzeit des Jahres – nur echt mit 360° Panoramen.

Man sollte Berufliches und Privates nicht mischen, so sagt man. Nur wie soll das gehen, wenn die Schwester heiratet, man eingeladen ist aber durchaus auch ein paar Bilder machen soll? Da heißt es dann, in der einen Hand den Sekt, in der anderen die Kamera. Und immer hin und her, zwischen Gast und Fotograph. Bei der Feier auf dem Schloss Hertefeld bei Weeze habe ich daher gestern zum ersten mal eine Art „Action-Panorama“ versucht. Zum Abend sollten 100 rote Luftballons in Herzform mit Wünschen auf Postkarten dran fliegen gelassen werden. Jeder Gast hatte mindestens einen Ballon in der Hand und der Start sollte von allen gleichzeitig erfolgen. Ich hatte mir vorgenommen, den Moment des Starts in ein 360°x180° Panorama zu gießen, so dass man sich inmitten aufsteigender Ballons befindet. Dieses Vorhaben war  spontan, nicht sorgfältig geplant und ist gründlich in die Hose gegangen ;-). Da man aus Fehlern lernt, glaube ich nun zu wissen, wie es richtig geht. Worauf sollte man also achten? Man muss schnell sein, und zwar so richtig schnell. Dem muss sich dann quasi alles unterordnen.

  • Belichtungszeit runter! Ich würde hier auf 1/500, vielleicht sogar noch kürzer gehen. Die Kamera auf Dauerfeuer stellen und dabei mehrere ganze Umdrehungen machen. Hier gilt es einfach so wenig Veränderung wie möglich in eine Umdrehung zu bekommen. Erst später sollte man sich überlegen, welcher Moment am meisten hergibt (In diesem Fall: Wie hoch die Ballons schon sind).
  • Umbedingt ein Dreibeinstativ benutzen! Die Geschwindigkeit mit der man sich dreht verlangt „stabile Verhältnisse“. Ein Einbein bekommt man gar nicht schnell genug wieder ausgerichet.
  • Nur eine Reihe schießen! Egal auf welches Aufnahmemuster man sich normalerweise „eingeschossen“ hat, hier kann man das vergessen. Alle sich ändernen Objekte können auf jeden Fall nur in einer Reihe geschossen werden. Vorteile hat hier natürlich wer z.B. ein 8mm Fisheye an einer Vollformatkamera hat. Alle anderen müssen sich überlegen, ob sie nach der Aktion lieber noch Boden oder Himmel dazubasteln. In meinem Fall bietet sich ein absolut wolkenloser blauer Himmer für spätere Photoshopeinsätze am meisten an.
  • Wer keinen Profi-Body hat, nicht im RAW Format! Meine Kamera (EOS 550D) macht im RAW Format nach 6 Serienbildern erstmal eine kleine Verschnaufpause. In einem solchen Fall unmöglich!
  • Alle Einstellungen doppelt prüfen! Man ist ja gewöhnt sich eine Menge Gedanken zu machen, keiner will freiwillig an Ort und Stelle zurückkehren nur weil man den Weißabgleich versehentlich auf „Auto“ stehen hatte. Hier wirds noch ne Ecke schlimmer: Ohne RAW ist noch weniger Fehlerkorrektur möglich, und vorbei ist vorbei. Ein derart bewegtes Motiv ist schon schwer genug für jede Stitching-Software. Jeder zusätzliche fotographische Fehler kann schnell zum Aus für das ganze Panorama werden.

Lange Rede, kurzer Sinn. Ich habe gleich gegen mehrere dieser Punkte verstoßen und das Panorama gründlich versaut. Die aufsteigenden Ballons sind beim besten Willen nicht mehr zu retten. Mit viel Mühe und Handarbeit habe ich immerhin noch den Moment kurz vor dem Start der Ballons festhalten können. Allerdings auch nicht als Kugel. Siehe oben. Mein Lehrgeld ist bezahlt, nochmal passiert mir das nicht.

Ein weiteres Panorama habe ich beim Kuchenessen im Schlosspark gemacht, von einem Einbeinstativ und mit der dritten Version meiner selbstgebauten Panoramaköpfe. Mit dieser bin ich bislang sehr zufrieden, dazu gibt es auch bald mehr in diesem Blog.

Mehr Bilder

„Normale“ Bilder habe ich natürlich auch gemacht. Aber wer will die schon sehen? 🙂
 

2 Kommentare

  1. Schöne Bilder Tilman, weiter so!

    Grüße,
    Carsten

  2. Gitta + Achim Gitta + Achim

    Supertolle Fotos -- vielleicht können wir Dich auch mal buchen ??!!

    Liebe Grüße Gitta + Achim

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